Samstag, 25. August 2007

Yoho Nationalpark

In diesem Nationalpark war unser Ziel die „Iceline“ Wanderung, bei für uns wünschenswertem Sonnenschein. Eine Wanderung grösstenteils oberhalb der Waldgrenze und mit Blick auf etliche Gletscher. Wir hätten zwar noch gerne eine Wanderung beim Lake O’Hara gemacht, aber da hat man nur mittels monatelanger Vorreservierung Zugang (Busfahrt). Ähnlich wie im Denali Nationalpark in Alaska, nur wussten wir da das genaue Datum, wann wir dort sein würden, im Gegensatz zu hier. Man könnte zwar die 11 km schon nach hinten laufen, nur hätte man dann nicht mehr viel vom restlichen Tag. Zuerst mal ging die Fahrt von Lake Louise zum Kicking Horse Campingplatz im Yoho NP. Von Alberta wieder nach British Columbia. Kicking Horse aus dem Grunde, dass wir diesen Campingplatz als Treffpunkt per SMS an Rahel und Luki übermittelt haben. Man würde meinen, dass die gut 20 km schnell hinter sich zu bringen wären… nicht aber wenn noch eine Baustelle mittendrin ist, wo man über eine halbe Stunde warten muss, bis man durch gelassen wird. Da wir länger als geplant bis zum Campingplatz brauchten und das Wetter nicht eitlen Sonnenschein mit sich brachte, beschlossen wir erst mal die Iceline Wanderung auf den nächsten Tag zu verschieben. Nach einem kurzen Abstecher in Field, schmuckes Dörfchen, machten wir uns auf den Weg zum Lake Emerald, um dort eine Wanderung zum Emerald Basin zu unternehmen.
 
Emerald Lake
 
Emerald Lake und Lodge
Dieser See ist eigentlich auch so hübsch, wie die Seen bei Lake Louise, nur dass es viel weniger Touristen hat und deshalb auch um einiges angenehmer ist. Bei der Rückfahrt zu unserem Campingplatz besichtigten wir auch noch kurz die Natural Bridge – naturgeformte Steinbrücke (Felsen) in mitten des Kicking Horse Flusses.
Natural Bridge
Wie bereits vorgängig geschrieben, hatten wir an unserem ersten Tag beim Eingang zum Kicking Horse Campingplatz für 18.00 Uhr via SMS ein Treffen mit Rahel und Luki vereinbart. Man muss dazu noch schreiben, dass man in gewissen Bereichen der Nationalpärke oder auch in gewissen Regionen spärlichen Handy Kontakt hat. Aufgrund von vorgänigen SMSen wussten wir in etwa, dass die beiden zum gleichen Zeitpunkt im Yoho NP sein müssten wie wir. Und wie wir dann von unserem Lake Emerald zurück gefahren sind, sassen doch tatsächlich Rahel und Luki beim Camping-Eingang. Allerdings hatte ich dann noch eine Zeitkonfusion – war nämlich der Meinung, dass es doch erst 17.15 h sein müsste, da wir uns doch wieder ausserhalb der Mountain Time Zone befinden würden (meine Annahme British Columbia und Alberta Grenze, also Uhr eine Stunde zurück gestellt). Dem war dann aber nicht so und so waren wir eigentlich zu spät zu unserem eigenen vereinbarten Treffpunkt gekommen ;-)). Rahel und Luki waren jedoch geduldig, hatten netterweise bereits genug eingekauft, dass wir nicht nochmals nach Field fahren mussten und so mussten wir nur noch unseren Grill zur Verfügung stellen, was zu einem unterhaltsamen eher späten Abend führte.
Rahel, Heidi und Luki
Ich habe mich natürlich gefreut, dass das Treffen so geklappt hat.
Tags darauf dann die Iceline Wanderung. Am Vorabend stellte sich heraus, dass Rahel und Luki auch diese Wanderung machen wollten. Vorgängig nahmen wir aber noch einen Campingplatz-Zügel vor, wobei die beiden sich dann gleich den Platz neben uns ergatterten. Und dann fuhren wir erst mal die 13 km bis zum Start der Wanderung. Auf dem Weg dorthin, hatte es noch 2 Kehren, die ziemlich eng waren und für grosse Fahrzeuge eher hinderlich. Zumindest bei der einen, mussten grosse Fahrzeuge zurücksetzen, damit sie Kurve kriegten.
Die Kurve
Wir sind dann etwas eher losgelaufen, ich denke mal, dass Rahel und Luki der Meinung waren, wir wären viel schneller, was natürlich überhaupt nicht stimmte. Unterwegs trafen wir dann noch einen Berner Bergführer, der uns empfahl, die gesamte Iceline Wanderung – also 21 km – zu machen, zu mal die Höhenmeter mehr oder weniger bereits zu Beginn absolviert waren.
Iceline
 
Iceline
 
Iceline Wegmarkierung
 
Luki, Rahel, Ursin, Heidi
Als uns dann Rahel und Luki eingeholt hatten, konnten auch wir sie zur längeren Wanderung überreden… und so ging es an mehreren Gletschern vorbei zum Little Yoho River, zur Stanley Mitchell Hut, über die Laughing Falls zurück zum Takakkaw Fall.
Wandern
 
Rahel, Luki, Heidi, Ursin
 
Stanley Mitchell Hut
 
3 Musketiere
 
Little Yoho River
 
Takakkaw Fall
Bären gab es keine unterwegs, aber jede Menge Pikas, Erdmännchen und Eichhörnchen.
Erdmann
 
Eichhorn
 
Pika
Die 21 km gingen auch trotz längerer Pausen flott von dannen, mag wohl auch an der Begleitung gelegen haben ;-). Ursin und ich sind uns einig, dass dies bisher die schönste und abwechslungsreichste Wanderung in den Rockies war.
Heidi
Am Abend hatte niemand von uns wirklich Lust noch zu kochen und so sind wir nach Field ins Truffle Pigs essen gegangen. Ich meine, nach dieser langen Wanderung, die aber trotzdem sehr Spass gemacht hat, hatten wir uns dies redlich verdient.
Lustiger Abend
Nach dem Nachtessen, war dann der Platz von Rahel und Luki bereits durch jemand anderen belegt. Nach etwas argumentieren und dem Glauben, dass sie den Platz rechtmässig erworben haben, haben wir uns dann dazu entschieden den Campervan von Rahel und Luki auch noch auf unseren Platz zu stellen.
Camping
Der nächste Morgen war wolkenverhangen, also genau richtig etwas länger zu schlafen und ein gemeinsames langes Frühstück einzunehmen. Etwas wehmütig, hiess es dann Abschied von Rahel und Luki zu nehmen. Mir wurde für einen kleinen Augenblick bewusst, was ich alles in der Schweiz vermisse… waren aber zwei tolle Tage mit den beiden. Für Rahel und Luki ging es wieder in Richtung Banff Nationalpark und wir machten uns auf den Weg nach Kootenay.

Keine Kommentare: