Donnerstag, 31. Januar 2008

Per Schiff nach Patagonien II

Tag 3 (frühmorgens Rückkehr in die Fjorde): Messier Channel – Angostura Inglesa – Bajo Cotopaxi – Landgang Puerto Eden – Abismo Strait – Glaciar Pio XI – Concepcion Channel

Da am Morgen immer noch schönes Wetter herrschte, trieb es Ursin natürlich wieder zum Sonnenaufgang aus dem Bett.

P1180942Zu dem Zeitpunkt sind wir dann auch wieder von der offenen See in die Fjorde zurückgekehrt. Den Wellengang haben wir glücklicherweise während unserem Schlaf nicht gespürt. Somit haben wir die offene See also ohne irgendwelche Nebenwirkungen sehr gut überstanden. Am Morgen konnten wir noch ein paar Sonnenstrahlen geniessen.

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Interessant war noch das Manöver durch eine S-Kurven Enge – schon gewaltig wie das riesige Schiff manövriert wurde. Hierfür sind wir heute mal extra auf die Brücke gegangen.

P1190251Gegen Mittag zogen dann immer mehr Wolken auf.

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P1190010Unseren einstündigen Landgang in Puerto Eden verbrachten wir dann in leichtem Regen. Zuerst fuhren wir mit kleinen Booten an Land, wo wir dann eine Stunde Zeit hatten das Dorf kurz zu erkunden.

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P1190105Die Bewohner haben sich während dieser Zeit wohl mehrheitlich eingeschlossen. Hätten wir uns wohl auch, wenn da eine riesige Horde oranger Männchen (orange wegen der Rettungswesten) auf unserer Insel herumspazieren würde.

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P1190109Im Nachhinein würden wir wohl den Landgang nicht mehr mitmachen, da er viel zu kurz ausfiel. Der Höhepunkt am Abend war dann der Gletscher Pio XI. Ungefähr eine Stunde vor Erreichen des Gletschers konnten wir diesen vom Schiff aus bereits sehen.

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P1190212Obwohl wir nicht mit einem Sonnenuntergang mit Sonne gerechnet haben wurden wir des besseren belehrt. Exact zum richtigen Zeitpunkt öffnete sich die Wolkendecke.

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Tag 4: Wide Channel – Ultima Esperenza Fjord – Puerto Natales

Heute gab es keinen Sonnenaufgang, so ist Ursin auch mal etwas länger im Bett geblieben. Das Wetter wurde zunehmend garstiger. Wir mussten unsere Sachen wieder packen, da wir heute ja in Puerto Natales in Patagonien anlegten. All unseren Befürchtungen zum Trotz war die Schiffsfahrt alles andere als langweilig und die Zeit verging wie im Flug. Wir hatten auch ansonsten Glück, dass es uns während der ganzen Fahrt überhaupt nicht elend wurde. Nebst einer 80 Meter breiten Enge, war dann bereits das Anlegen in Puerto Natales auch gleich der letzte Höhepunkt unserer 4tägigen Schiffsfahrt.

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DSC04317Von Board gingen wir im strömenden Regen mit unseren vollbeladenen Rucksäcken direkt ins Hostal. Ursin hatte noch wohlweislich vorreserviert. Weise Entscheidung, zumal dann alle Leute, die auf dem Schiff waren, in Puerto Natales einbrachen.

Per Schiff nach Patagonien I

Am Morgen früh sind wir noch von Chiloé mit dem Bus wieder nach Puerto Montt gefahren. Da checkten wir dann als erstes unsere Rucksäcke bei Navimag (Fährunternehmen, mit welchem wir nach Patagonien reisen) ein.

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1.- Puerto Montt

2.- Castro

3.- Chaitén

4.- Puerto Chacabuco

5.- Coihaique

6.- Laguna San Rafael

7.- Cochrane

8.- Puerto Edén

9.- Puerto Natales

10.- Punta Arenas

Danach hatten wir bis 14.30 h Zeit, um auch noch Puerto Montt zu erkunden. Nebst dem Handwerksmarkt, welcher uns nicht wirklich interessierte, hat es nicht viel mehr gegeben. So konnten wir uns dann noch auf Suche von neuen Wanderschuhen für Ursin konzentrieren. Denn seine alten hatten ein Loch in der Sohle, was überhaupt nicht gut gewesen wäre, für die anstehenden Wanderungen in Patagonien. Und wir hatten Glück… So hat Ursin nun auch noch Zeit in den nächsten Tagen auf dem Boot die Schuhe ein klein wenig einzulaufen.

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Tag 1: Puerto Montt – Calbuco – Reloncavi Bay – Ancud Gulf – Corcovado Gulf

Um 15.00 h war dann allgemeines Boarding des Schiffs angesagt.

DSC04264Wir bestiegen gespannt das Schiff und wurden zu unserer Kabine geführt, wo wir auf ein australisches Paar (Jeremy + Tziona) trafen, mit welchem wir die nächsten Tage unsere Kabine teilen werden.

DSC04326Wir haben diesbezüglich Glück gehabt, keine Schnarcher oder sonstige komischen Käuze – „grins“. Bad war auch gleich in unserer Kabine und natürlich hatten wir auch Fensterausblick. Pünktlich um 16.00 h sind wir dann bei strahlendem Wetter in Richtung Süden aus dem Hafen Puerto Montt ausgelaufen. Im Hintergrund waren der Vulkan Osorno und der hohe Berg Monte Tronador zu ersehen.

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P1180827Nach dem Auslaufen haben wir erstmal die Aussicht auf dem sonnigen Deck genossen. Als erstes fuhren wir an der Insel Chiloe und den unzählig kleinen anderen Inseln vorbei.

P1180913Am Abend dann unser erstes Essen an Bord. Kantinenstil, aber nicht mal so schlecht.

DSC04282Am Abend konten wir noch eine schönen Sonnenuntergang vom Boot aus bestaunen.

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Tag 2 (am Abend auf “offene See”): Melinka – South Perez Channel – Brieva Strait - Penon Blanco – Pulluche Channel

Wir haben eine sehr gute Nacht auf dem Meer hinter uns. Ursin ist früh für den Sonnenaufgang aufgestanden.

P1180881Ich wartete die Frühstückszeit ab. Wir hatten heute wieder Glück und hatten super Wetter.

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P1180902Wenn es einem zu langweilig wurde, konnte man zwischendurch auch mal einen der Vorträge anhören oder einen Film angucken. Wir genossen wieder das Nichtstun… obwohl langweilig wurde es einem nicht, denn es gab ja immer was zu sehen. Zum einen die Fjorde, dann die Wale (wenn auch nur von weitem der Wasserstrahl ersichtlich war), Seelöwen oder auch mal Pinguine und Delphine im Wasser.

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P1180978Am Abend ging es dann auf die offene See, kein Verstecken mehr in den Fjorden. Die Wellen wurden natürlich zunehmend höher, das Schiff schaukelt stärker auf und ab und man merkte dies sehr wohl beim Laufen auf dem Schiff. Wir haben uns zum Vornherein mit Reisekrankheitstabletten eingedeckt… Aber da das Wetter nicht stürmisch war, haben wir auf eine exzessive Einnahme verzichtet.

Sonntag, 27. Januar 2008

Chiloé – Castro, Kirchen, Inseln und Ancud

Da der Ausflug in den Nationalpark doch etwas kürzer ausfiel wie geplant, haben wir uns entschlossen für einen Tag ein Auto zu mieten, damit wir noch etwas mehr von den Holzkirchen auf Chiloé und den umliegenden Inseln erkunden konnten.

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P1180654Ausgangspunkt bildete hierbei Castro. Castro ist die Hauptstadt der Provinz Chiloé und hat etwa 39’000 Einwohner. Bekannt ist die Stadt für ihre Stelzenhäuser, die so genannten Palafitos.

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P1180700Als erstes sind wir über Chonchi auf die Insel Lemuy gefahren.

DSC04209Die Fährüberfahrt war von kurzer Dauer, das witzige war, dass wir unser Auto kehren mussten, um dann rückwärts auf die Fähre zu fahren – wichtig für die anschliessende Ausfahrt.

IMGP2209Da wir aber wieder auf die letzte Fähre zurück mussten, hatten wir nur Zeit für eine kleine Rundfahrt auf der Insel. Am darauf folgenden Tag sind wir dann nach einem Abstecher nach Rilan bei Dalcahue auf die Insel Quinchao. Bei der Fähre war natürlich wieder gleiche Prozedere angesagt, wie am Vortag. Wir haben die gesamte Insel mit dem Auto durchquert und haben immer mal wieder Fotostopps gemacht.

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P1180728Zum Teil hatte es Super-Aussichtspunkte, von wo aus man die umliegenden kleinen Inseln, Chiloé oder auch das Festland Chiles sehen konnte. Am Kehrpunkt der Insel haben wir noch einen typischen Strand besucht.

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P1180750Bei der Rückfahrt machten wir Halt in Curacao de Velez, wo sich die Herren an den Austern versuchten.

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DSC04250Während den Tagen auf den Inseln haben wir immer wieder kleine Fischerboote und andere Boote an den Ufern sehen können. Flut und Ebbe waren natürlich auch nicht ohne Wirkung, so dass dann oftmals gestrandete Boote an den Ufern zu sehen waren.

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P1180664Speziell waren natürlich die Schindelhäuser und Holzkirchen, für die die Insel nebst den Fabelwesen bekannt ist. War doch eine schöne erholsame Abwechslung zum Festland.

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P1180659Viel zu schnell gingen die paar Tage auf der Insel in’s Lande. Vom Trauco spricht offenbar auf der Insel Chiloé jeder - der südamerikanische Troll entführt angeblich Jungfrauen. Voladoras, fliegende Hexen, sollen hier ebenfalls ihr Unwesen treiben, sofern man den Mythen der Insel vor Chiles Südküste glaubt. Auf den Wellen des Ozeans, versichern die Alten, könne man in der Ferne immer wieder auch die Caleuche sehen, ein Geisterschiff mit weissen Segeln und lauter Musik, das sich in Felsblöcke oder Baumstämme verwandeln kann. Wir konnten in den paar Tagen leider keine Trolle, Hexen oder andere Unwesen sehen – vielleicht waren wir aber auch zu wenig lang auf der Insel. Unseren letzten Abend verbrachten wir in einem gemütlichen Hostal in Ancud gleich am Meer.

P1180819Wir kochten gemeinsam was leckeres, tranken etwas Wein dazu und genossen den Sonnenuntergang auf der Insel. Quasi, sich was Gutes gönnen für die lange Schiffsreise, die morgen ansteht.