Dienstag, 5. Februar 2008

Patagonien – Torres del Paine: „W“ Wanderung I

Hätte mir jemand noch vor ein paar Monaten gesagt, dass ich eine mehrtägige Wanderung mit schwerem Rucksack und Zelt machen würde, hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Aber manchmal kommt es eben doch anders im Leben… Nach Wetterkonsultation haben wir beschlossen, gleich am nächsten Tag die „W“ Wanderung im Torres del Paine Nationalpark anzugehen. Für diese Wanderung braucht man zwischen 4 bis 6 Tage, je nach dem. Die Wettervorhersagen, sahen jedoch alles andere als rosig aus. Für den fünften Tag war Schnee angesagt, so haben wir uns das Ziel gesetzt die Wanderung in 4 Tagen durchzuziehen. Als erstes haben wir unsere Lebensmittel für die Wanderung eingekauft. Natürlich waren wir nicht die einzigen im Laden. Es schien so, als ob alle Schiffleute auch nur das eine im Sinn hatten – Torres del Paine. Danach besorgten wir uns noch Iso-Matten, da die Nächte im Zelt hier bestimmt kühler sein werden. Dann machten wir uns ans Umpacken der grossen Rucksäcke. Wir nahmen nur das Nötigste mit, den Rest konnten wir im Hostal einstellen. Mit von der Partie werden natürlich auch David und Jörg sein.

Tag 1: Refugio Lago Pehoé – Mirador Refugio Grey – Refugio Lago Pehoé

Frühmorgens fuhren wir von Puerto Montt mit dem Bus in den Torres del Paine Nationalpark. Die Anfahrt dauerte gut 2 ½ Stunden. Auf dem Weg dorthin konnten wir jede Menge Guanacos (Verwandte der Lamas) und Rheas (Straussenart) sehen.

P1190349Bevor es mit dem Katamaran über den Lago Pehoé ging, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum nahe gelegenen Wasserfall „Grande“ im Hintergrund konnten wir die Los Cuernos del Paine (Bergkette – kurz Los Cuernos) sehen.

Wasserfall

IMGP2763Danach war dann die gut halbstündige Katamaranfahrt angesagt. Auch von hier aus hatten wir einen tollen Blick auf die Los Cuernos, die werden uns die nächsten Tage immer etwas begleiten.

P1190387Nicht dass wir nach Ankunft bereits losmarschierten wären. Als erstes haben wir unser Nachtlager, Zelt, aufgeschlagen, da wir nämlich nur einen Abstecher ohne schweres Gepäck zum Aussichtspunkt beim Refugio Grey machten.

IMGP2886Bis wir alle vier so weit waren, war es bereits nahe zu 15.00 h. Der Abstecher hatte es aber dennoch in sich. Da er nämlich retour 22 km betrug, mussten wir uns sputen, damit wir vor dem Eindunkeln wieder zurück kamen resp. auch noch essen konnten. Zuerst durch ein Tal hoch, vorbei an der Laguna Los Patos, bis wir dann am Lago Grey entlang wandern konnten.

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P1190434Beim Lago Grey angelangt, konnten wir dann ziemlich schnell schon mal den Grey Gletscher sehen.

IMGP2818Diesen wollten wir natürlich noch näher begutachten und so wanderten wir bis zum Ausblickspunkt beim Refugio Grey. Unten hatte es tolle Eisschollen angeschwemmt.

Grey 2Und auf den Felsen hatten wir dann einen tollen Ausblick zum Gletscher selbst. Eigentlich schade, dass wir nicht näher ran konnten, aber dies hätte unseren Zeitrahmen gesprengt.

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IMGP2865Nach einer Stunde Gletschergenuss mussten wir uns wieder auf den Rückweg machen. Um 21.00 h (klingt spät, aber hier hat es Tageslicht bis nach 22.00 h) kamen wir dann ziemlich müde in unserem Camp an. Hier hatten wir immerhin noch den Luxus in einer allgemeinen Hütte kochen zu können, so ging natürlich alles viel schneller.

Tag 2: Refugio Lago Pehoé – Campamento Italiano – Valle de Francés – Campamento Italiano

Anstelle von 9.00 h loslaufen, sind wir erst nach 11.00 h losgelaufen. Denn in der Nacht hat es angefangen zu regnen und dauerte natürlich auch noch in den Morgenstunden an.

IMGP2894Danach hatten wir jedoch Glück, es war zwar ziemlich bewölkt für den Rest des Tages, aber der Regen hatte uns verschont. Nun ging es erstmals mit unseren schweren Rucksäcken und vorerst in Regenklamotten über den Wanderweg.

DSC04360Das Wetter hier kann sich innert Minuten von Sonne zu Regen ändern.

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P1190482Vorbei am Lago Skottsberg ging’s gut 8 km weit bis zum Campamento Italiano. Vor uns waren natürlich immer die Los Cuernos zu sehen, die waren uns wie eine Art Richtungsweiser. Nicht, dass wir dies gebraucht hätten, denn der Weg war doch ziemlich ausgetrampelt.

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Im Campamento Italiano mussten wir uns entscheiden, ob wir nach dem Abstecher ins Valle de Francés noch weiterlaufen wollten oder ob wir hier übernachten sollten. Aufgrund unseres späten Aufbruches am Morgen und der schweren Rucksäcke, entschieden wir uns hier zu bleiben. Wird zwar so unsere Zeitplanung über den Haufen werfen, aber was soll’s. Bevor wir den Abstecher ins Valle de Francés auf uns nahmen, stellten wir wieder unser Zelt auf. Dieses Mal waren wir inmitten vom Wald – immerhin würde dies einen allfällig erneuten Regen besser abhalten, dachten wir uns.

IMGP2951Dann der steinige eher beschwerliche Aufstieg ins Valle de Francés.

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P1190511Bald mal konnten wir links von uns unterhalb des Cerro Paine den Francés Gletscher sehen. Beim ersten Aussichtspunkt, hatte man einen tollen Blick auf den Gletscher.

P1190529Talauswärts konnten wir den Lago Skottsberg von oben sehen, welchen wir dann morgen von nahem sehen werden.

P1190512Ursin und ich beschlossen von dort aus doch noch höher hinaufzusteigen, obwohl das Wetter uns nicht mit Sonnenschein beschenkte, aber immerhin war die Sicht gut. Wir wurden für unseren weiteren Aufstieg vollends belohnt. Nach etwa einer weiteren Stunde hatten wir auf einer Lichtung einen tollen Blick auf die Los Cuernos.

P1190543Ursin machte sich dann noch auf, den Aussichtspunkt nach dem Campamento Britanico zu erzwingen. Ich machte mich bereits langsam auf den Rückweg. Schneller wie gedacht, hatte mich Ursin dann wieder eingeholt. Der Aussichtspunkt war nämlich nur noch eine gute Viertelstunde entfernt.

P1190564Was soll’s für mich war dies zu diesem Zeitpunkt genug an Aufstieg und ich musste ja auch noch an den Abstieg denken. Als wir dann gegen 20.00 h (wow, schon mal früher wie gestern) im Camp ankamen, hatten David und Jörg bereits gegessen. So machten wir uns auch ganz schnell ans Kochen.

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